Welches sind die häufigsten Fuss- und Nagelkrankheiten?

Die häufigsten Fehlbildungen des Fusses sind Senkfuss, Knickfuss, Spreizfuss und Hohlfuss. Typische Fusskrankheiten sind Warzen, Überbeine, Hornhautverdickungen, Stechwarzen, Hühneraugen, Druckstellen, Hammerzehen, Krallenzehen, Schwielen und Hornhautschrunden, Schweissfüsse, Pergamenthaut, Pilzbefall der Haut oder Nägel, eingewachsene Zehennägel. Viele Hautkrankheiten können die Füsse ebenfalls mitbefallen, zum Beispiel Schuppenflechte und Allergie-Ekzeme. Holznägel, gespaltene Nägel, Krallennägel, Nagelpilz und eingewachsene Zehennägel sind die häufigsten Nagelprobleme der Füsse.

All diese Beschwerden können durch eine regelmässige, gute med. Fußpflege in Zusammenarbeit mit dem Arzt gelindert oder geheilt werden.

Wie entstehen Fuss- und Nagelkrankheiten ?

Füsse stützen und tragen den Körper. Sie leisten Schwerstarbeit. Die Ursachen für Fusskrankheiten sind klar: untrainierte Fussmuskeln, falsches Schuhwerk, Übergewicht, fehlende oder falsche Fuss- und Nagelpflege, belastende Sportarten (zB Fussball). Besonders gefährdet sind Menschen mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Durchblutungsstörungen und Gefühlsstörungen der Fussnerven. Bei ihnen heilen Fussverletzungen, zB nach dem Nagelschneiden, nur sehr langsam. Viele Fusskrankheiten entstehen durch mangelhafte Hygiene (Fusspilz, Infektionen, Viruswarzen) oder ständiges Aneinanderdrücken der Zehen oder Zehenknochen (Druckstellen, Hühneraugen).

Was sind eingewachsene Nägel ?

Eingewachsene Fussnägel erkennt man daran, dass der Nagelwall gerötet und schmerzhaft ist und sich um den Nagel an der Seite "wildes Fleisch" bildet. Der Zeh kann an dieser Stelle nässen und eitern. Meist bestehen starke Schmerzen. Die Behandlung erfolgt in Zusammenarbeit von Arzt und Fusspflegerin durch Bäder, Salben, Mullstreifen, ev. Antibiotika, Nagelkürzen und eventuell sogar durch eine Nageloperation. Die Entfernung des ganzen Nagels ist fast nie notwendig. Eine ganz neue Methode ist die Laserabtragung des Nagels, die sich immer mehr bei schwerem Nagelpilzbefall oder anderen Nagelveränderungen bewährt.

Warzen

Wegbereiter für Warzeninfektionen sind kleine Risse in der Haut, Pilzinfektionen und Durchblutungsstörungen. Besonders häufig wird der Warzen-Virus in einer feucht-nassen Umgebung übertragen, beispielsweise im Schwimmbad. Aber auch durch das bloße Berühren von infizierten Hautschuppen, kann der Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden. An der befallenen Stelle wächst ein hartes Knötchen, das dann einen halben bis ein Zentimeter groß werden kann.

Die Warzen-Viren mögen es feucht und nass.Von der Ansteckung mit einem Warzen-Virus bis zum Ausbruch der Warzenerkrankung können sechs Wochen bis mehrere Monate vergehen. Einer der gängigsten Erreger für Warzen ist der so genannte Papilloma-Virus, der von Mensch zu Mensch übertragen wird. Besonders betroffen sind Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist. Kinder haben deshalb auch häufiger Warzen als Erwachsene, da bei ihnen das Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist.

In vielen Fällen verschwinden Warzen von ganz allein. Ist die Warze jedoch nach einem halben Jahr noch nicht weg, dann ist der Gang zum Hautarzt unvermeidbar. Nur so kann eine weitere Ausbreitung und Ansteckung vermieden werden. In seltenen Fällen kann die Warze auch ein heller Hautkrebs sein. Verdächtig sind dabei insbesondere unregelmäßig geformte und leicht blutende Veränderungen an der Haut. Die Behandlungsformen hängen vom Warzentyp ab und können oft sehr langwierig sein.

Mit Hygiene vorbeugen

Durch ein paar einfache Hygienemaßnahmen ist es jedoch leicht, einer Warzeninfektion vorzubeugen :

  • Bei der Benutzung öffentlicher Schwimmbäder, Saunaanlagen oder auch öffentlicher Duschen - beispielsweise im Fitness-Studio - immer Badeschuhe tragen.

  • Nach dem Waschen gut abtrocknen und immer die eigenen Handtücher benutzen.

  • Viel Sport treiben, damit Hände und Füße gut durchblutet sind.

Neue Therapieverfahren gegen Warzen:

Eine neue Alternative ist die Behandlung mit einer Hautcreme mit dem Wirkstoff Imiquimod (Handelsname Aldara). Mit der Creme wird die Immunabwehr in den Hautzellen gezielt angeregt. Die erkrankten Hautzellen sterben ab; neue, gesunde rücken nach. 

Eine weitere neuere Methode ist die wassergefilterte Infrarot - A-Therapie , die die Immunabwehr anregen soll. Sie verbessert die Durchblutung im Umfeld der Warzen, so dass die körpereigenen Abwehrzellen wieder besser arbeiten können.

Weitere Therapien:

Bei gewöhnlichen Warzen helfen Pflaster mit Salicylsäure. Damit wird das Warzengewebe weggeätzt, allerdings wirkt das Pflaster nicht gegen die Viren an sich.

Warzenlack - der zusätzlich virenabtötende Substanzen enthält.

Vereisen - mit flüssigem Stickstoff.

Laserbehandlung - besonders bei Genitalwarzen.

Immuntherapie - bei hartnäckigen Warzen an Nägeln und Fußsohlen.

Bei einigen Warzen kann auch ein größerer operativer Eingriff erforderlich sein.

Man unterscheidet in der Medizin zwischen folgenden Warzenarten:

Die vulgäre Warze ist die häufigste Warzenform. Sie tritt vornehmlich an Händen, Finger- und Fußnägeln, im Gesicht, Armen und Beinen auf. Charakteristisch ist die Anordnung von kleinen Tochterwarzen um eine Mutterwarze herum.

Die Dornwarze bildet sich an der Fußsohle und ist oft sehr schmerzhaft.

Die Flach- oder Dellwarze kann plötzlich bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auftreten. Sie hat die Form von flachen, rundlich-ovalen Papeln, die sich bevorzugt an Armen und im Gesicht bilden. Meistens trocknen diese Warzen ein und fallen dann ab, ohne dabei eine Narbe zu hinterlassen.

Die Genitalwarze (Feigwarze) ist eine kleine, gutartige Gewebswucherung. Sie tritt an den Geschlechtsteilen, am After und Enddarm auf. Sie ist sehr ansteckend und kann die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs fördern.

Das Hühnerauge (lat. Clavus = Nagel)

Das Hühnerauge ist eine besondere Form der Schwiele. Es entsteht in der Regel infolge eines Druckes des Schuhwerkes auf exponierte Punkte am Fuß, an denen die Haut über Knochenvorsprünge verläuft. Von einer gewöhnlichen Schwiele unterscheidet sich der Clavus durch einen senkrecht gestellten, kegelförmigen Zapfen, der mit der Spitze nach unten (also wie ein Nagel) später durch konstanten Druck heftige Schmerzen verursachen kann. Man beseitigt den Clavus, der nur aus übereinander geschichteten Hornzellen besteht, durch Abtragen mit dem Messer, wobei man aber besonders auch den erwähnten Zapfen ganz mit fortnehmen muss. Vor dem Entfernen erweicht man den Clavus gut.

Nachzulesen in: Handwörterbuch der Medizin; Dr. A. Villaret; Verlag von Ferdinand Enke; Stuttgart 1888. Elseviers Moderne Medizinische Encyclopedie; Lausanne 1997. Reallexikon der Medizin und ihrer Grenzgebiete; Urban & Schwarzenberg; München 1977.

"An dieser Stelle sei ausdrücklich vor dem Umgang mit Ätzmitteln und Keratolytika wie Salicylsäure gewarnt! Grundsätzlich sollte kein Patient mit sogenannten Hühneraugenpflastern aus der Apotheke oder Drogerie zu Hause allein hantieren. Die Gefahr, dass diese Pflaster verrutschen, ist zu groß. Die Folge ist dann eine entzündlich veränderte Hühneraugenumgebung und das eigentliche Hühnerauge ist durch die Säure kaum noch zu erkennen, geschweige denn schmerzlos zu entfernen. Nur der Podologe sollte im entsprechenden Fall einen ordnungsgemäßen Okklusionsverband anlegen, ihn kontrollieren und ihn auch abnehmen."

Nachzulesen in: Bildatlas der Medizinischen Fußpflege; Fritz Bittig; Hippokrates Verlag; Stuttgart 2001; ISBN 3-7773-1451-X

Grundsätzlich wird empfohlen bei Hühneraugen entsprechende fachliche Hilfe beim medizinischen Fußpfleger oder Arzt einzuholen.

Gute Schuhe lassen Füße atmen

Am besten, man bekommt erst gar keine, das lässt sich auch durch gutes Schuhwerk vermeiden. Das sollte man den Füßen außerdem gönnen: viel frische Luft und das richtige Material, damit sie atmen können. Dazu die Expertin: "Am besten Leder, schön durchlässig, dann ist dem Fußschweiß vorgebeugt, man kann da nichts verkehrt machen."

Wer unter vermehrter Schweißbildung leidet, der sollte mit Rücksicht auf sich und seine Umgebung als zusätzliche Pflege auch ein gutes Fußspray benutzen. Und wer sich Sommerschuhe kaufen will, der sollte dran denken, sich zum Anprobieren ein paar eigene frische Socken mitzunehmen.

"Wie oben - so unten, und wie im Großen - so im Kleinen", das ist ein alter Lehrsatz.

Unsere Füße sind der Spiegel unseres Körpers. Zahlreiche alte Kulturvölker in Ost und West wussten schon vor mehr als 5000 Jahren um die heilende Wirkung einer Druckmassage der Füße.

Der amerikanische Arzt Dr. Fitzgerald überprüfte und systematisierte mit einer Ärzte- und Therapeutengruppe jahrelang die überlieferten Fußpunkte und deren Wirkung. Er gilt als Begründer der "Zonen-Therapie" und hat im Jahre 1917 das gleichnamige Werk "Zone-Therapie" in englischer Sprache veröffentlicht.

Was haben nun Fußreflexzonen mit Hornhautproblemen zu tun?

Ebenso wie eine richtig ausgeführte Massage von Fußreflexpunkten wohltuend wirkt, so wirkt die unangenehme Reizung einer verhornten Druckstelle nachteilig auf den Rest des Körpers.

Aus diesem Grunde haben wir Ihnen nachfolgend eine "Karte" der Fußreflexzonen abgebildet. Wenn Sie Druckstellen an den Füßen haben, dann schauen Sie doch mal, auf welche Körperbereiche sich dieser Reiz auswirkt. Unter Umständen finden Sie auf diesem Weg Hinweise auf bisher ungeklärte Fragen.

Damit Sie auf dem Laufenden bleiben ...

10 Tipps für gesunde Füße

  1. Waschen Sie täglich Ihre Füße.
  2. Beziehen Sie Ihre Füße in Ihr wöchentliches Pflegeprogramm mit ein. Baden Sie Ihre Füße in einem speziellen Fußbad - Wassertemperatur 36 bis 40 Grad Celsius. Zusätze wie Extrakte aus Latschenkiefer, Fichtennadeln und Kamille wirken wohltuend auf die Haut. (Diabetiker und Menschen mit Arteriosklerose sollten ihren Arzt fragen).
  3. Anschließend trocknen Sie sich gut ab, vor allem zwischen den Zehen, damit die Haut nicht aufquillt und zum Nistplatz für Bakterien und Pilze wird.
  4. Kürzen Sie Ihre Fußnägel sorgsam nach dem Baden (dann sind sie weicher). Vermeiden Sie auch kleinste Verletzungen. Schneiden oder feilen Sie Ihre Fußnägel gerade, kürzen Sie diese nur bis zum Zehenrand. Am sichersten geht das mit einer guten Feile.
  5. Verwenden Sie nur rostfreie und hochwertige Werkzeuge. Aus hygienischen Gründen sollte in der Familie jeder seine eigenen Utensilien wie Feile und Nagelschere haben.
  6. Regen Sie die Durchblutung an, nicht nur mit Kaltwasserreizen. Schlüpfen Sie hin und wieder aus Ihren Schuhen und machen Sie eine kleine Fußgymnastik. Wippen Sie z. B. mit den Fußspitzen oder lassen diese kreisen. Massieren Sie Ihre Füße von den Zehenspitzen angefangen in Richtung Herz. Einen Fuß legen Sie über das andere Bein, damit Sie mit beiden Händen bequem an die Fußsohle reichen. Massieren Sie nun mit sanftem Druck. Sie werden überrascht sein, wie entspannend und wohltuend das wirkt. Setzen Sie sich auf einen Stuhl und versuchen Sie, einen Tennisball mit Ihren Fußsohlen zu rollen oder versuchen Sie, mit den Zehen ein Taschentuch oder einen Bleistift vom Boden aufzuheben. Die Füße werden durch derartige Übungen besser mit Sauerstoff versorgt, gleichzeitig werden dabei Schlackenstoffe ausgeschwemmt.
  7. Tragen Sie bequeme, möglichst flache Schuhe, am besten aus Leder o.a. atmungsaktiven Materialien. Enge, schlecht sitzende Schuhe verursachen oft lästige bzw. schmerzhafte Druckstellen, Blasen und Schwielen. Achten Sie auch darauf, dass Ihre Strümpfe glatt, faltenfrei und nicht zu eng sitzen. Wolle und Baumwolle sind die empfehlenswerten Strumpf-Materialien. Und wechseln Sie die Strümpfe täglich. Variieren Sie die Absatzhöhe wenn möglich mehrmals am Tag. Und wenn schon spitze und hochhackige Schuhe, dann eine Nummer größer kaufen und vorne mit Watte ausstopfen und nur stundenweise tragen. Hohe Absätze sind das größte Übel für die Füße überhaupt.
  8. Gönnen Sie Ihren Füßen möglichst oft "Freiheit"! Laufen Sie viel barfuß - z. B. auf Wiesen, in der Wohnung (Diabetiker sollten ihren Arzt fragen).
  9. Blasen, Hornhaut und Hühneraugen, eingewachsene Nägel und Fußpilz richtig behandeln. Bei häufigen und ernsten Beschwerden die professionelle (med.) Fußpflege in Anspruch nehmen (besonders wichtig für Zuckerkranke!).
  10. Benutzen Sie keine fremden Handtücher oder Schuhe. Laufen Sie in öffentlichen Badeanstalten und auf fremden Böden nicht barfuß. Badeschlappen sind in diesen Fällen das Schuhwerk der Wahl.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Leider werden die Kosten der med. Fusspflege schon seit längerem von bestimten gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr, oder nur teilweise übernommen. Private Krankenkassen übernehmen die Kosten bei ärztlicher Verordnung unter bestimmten Bedingungen, bei Durchführung unter ärztlicher Anleitung. Bitte sprechen Sie uns darauf an. Wenn man allerdings bedenkt, welche hervorragend Wirkung eine gute Fusspflege auf unser ganzes Wohlbefinden hat, so sollte niemand die Kosten der Fusspflege scheuen.

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